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Immobilienmarketing 3.0 – Die Macht der Fakten

By 1. November 2018Juli 30th, 2021No Comments

Um eine Entscheidung zu treffen, bedarf es guter gedanklicher Vorarbeit. Doch diese ist nur möglich, wenn man belastbare und repräsentative Fakten zur Situationsanalyse hat. Beim Inkassodienstleister creditreform wollten rd. 15 Interessierte am 24. Oktober mehr darüber erfahren. Prof. Georg Donat erklärte einleitend, dass er auf das Thema des Abends kam, als er als Wohnungskäufer bei HANSA Real Estate eine umfassende Information zum Umfeld erhielt, die ihn beeindruckte.

Für den Gastgeber des Abends, Reiner Niedenzu, Geschäftsführender Gesellschafter von creditreform in Leipzig, eine Steilvorlage. Denn sein kurzer Vortrag, durch ein Handout unterstützt, ging auf die Gewinnung derartiger Daten ein. Creditreform hat einen großen Datenschatz, der durch Befragungen und Analysen entstanden ist. Mit Gründung der Tochterfirma microm entstehen daraus komplexe Analysen, die die Standortwahl z. B.  für Gewerbetreibende erleichtern. Aber ebenso werden für andere Belange Sinus-Geo-Milieus erstellt, die ein wirklichkeitsgetreues Abbild der gesellschaftlichen Konstellationen liefern. Dabei werden sowohl Befindlichkeiten und Orientierungen von Menschen als ihre Werte, Lebensziele und –einstellungen erfasst. Diese lassen sich für einen geografischen Raum wie beispielsweise ein Stadtviertel abbilden. So können sie für die räumliche Planung genutzt werden.

Im zweiten Vortragsteil des Abends stellte sich die HANSA Real Estate als Projektentwickler vor, der Hunderte Wohnungen im denkmalgeschützten Bestand saniert hat und auch in anderen Bereichen des Wohnungsbau aktiv ist. In Leipzig gegründet, konzentriert sich das Unternehmen nach einem „Gastspiel“ in Berlin, das vor zehn Jahren abgebrochen wurde, auf den Freistaat Sachsen.

HRE- Vorstand Eckhard Stiegele erklärte, dass die Preisentwicklung für Grundstücke in der Hauptstadt jede reale Basis verloren hat und ein Mittelständler dabei nicht mehr mithalten könne. Dass es in Sachsen gute Perspektiven gibt, hat HRE bei laufenden Projekten in Chemnitz erlebt. Die sächsische Automobilindustrie, die im Großraum Chemnitz und Zwickau zu 80 Prozent konzentriert ist, hat neben weiteren relevanten Branchen wie dem Maschinenbau zu einer kaufkräftigen Klientel geführt. Gute Perspektiven ergeben sich auch durch die Vernetzung von universitärer Ausbildung mit Forschungsinstituten und Gründerzentren im Smart Campus Chemnitz. Dementsprechend waren die ersten Vorhaben in Chemnitz im denkmalgeschützten Bestand auf hochqualitativem Standard ein voller geschäftlicher Erfolg, wie Vertriebsleiter André Schreiber stolz feststellte, denn man hatte den kalkulierten Erstvermietungs-Mietpreis um einiges übertroffen. Ergänzend erklärte er, dass viele Wohnungen in Chemnitz zwar saniert seien, aber die Qualität sehr zu wünschen übrig ließe. Mit dem hohen Qualitätsanspruch von HRE werden gegenwärtig rund 100 weitere Wohnungen auf Vordermann gebracht, für die sich das Unternehmen ebenfalls eine wirtschaftlich positive Vermietung ausrechnet. Dass sich solch ein Erfolg anbahnen konnte, verdanken die Projektentwickler einer fundierten Standortanalyse, wie die beiden Redner betonten.

Ihre Spezialität – Gründerzeithäuser – sind in Chemnitz besonders bei jungen Familien gefragt. Die Stadt ist nicht nur wegen der Studenten jung, sondern es gibt überdurchschnittlich viele 20- bis 39jährige. Die Kaufkraft ist relativ hoch und stieg im vergangenen Jahr um fast zweieinhalb Prozent. Für das Monitoring zogen die HRE-Manager die Berenberg-Studie ebenso heran wie das Drei-Säulen-Modell, zu dem Lage, Wohnungsgröße und Ausstattung gehören. Ihr Engagement in Chemnitz setzen sie perspektivisch fort, wie laufende und angebahnte Projekte beweisen. Wie bereits in Leipzig mit den „Wellenwerken“ bewiesen, haben sie auch in Chemnitz historische Industriebrachen im Blick, deren Umgestaltung in Wohnraum möglich ist.

Beim anschließenden Imbiss entwickelten sich anregende Gespräche und neue Kontakte. Schade, dass dieses Thema nicht mehr Resonanz gefunden hat.

www.creditreform-leipzig.de

www.hre.de

Text: BG

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